Die Frage: Leitet Holz überhaupt gut die Wärme?

 

Diese Frage wird häufig an uns gerichtet. Gemeint ist im Regelfall weniger die Frage nach der spezifischen Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffes Holz, sondern statt dessen, ob es aus heiztechnischer Sicht überhaupt möglich ist, einen Holzboden (Diele, Parkett, Laminat etc.) oberhalb einer Fußbodenheizung zu verlegen.

Die Vorbehalte einiger Interessenten gegen eine Kombination von Fußbodenheizung und Holzböden erklären sich meist dadurch, dass Holz regelmäßig für seine dämmende Wirkung bekannt ist. Manche können sich deshalb nur schwer vorstellen, wie man dennoch völlig unproblematisch eine Fußbodenheizung unterhalb einer Holzschicht betreiben kann. Dabei wird jedoch übersehen, dass eine Fußbodenheizung eine "Strahlungsheizung" ist.

Sie müssen sich das vereinfacht folgendermaßen vorstellen:

Der Bodenbelag ist für die Heizenergie nur ein zu überwindendes Hindernis auf dem Weg in den Raum. Die thermische Energie des Heizwassers wird bei der Janßen-Fußbodenheizung zunächst vom Heizrohr an die Aluminium-Wärmeverteiler übertragen und anschließend - wie bereits bei Frage 1) beschrieben - primär durch Strahlung!!! an den Oberboden und in der Folge an den Raum abgegeben. Der Bodenbelag wird somit immer "durchstrahlt". Die Frage ist nur, wie viel Energie für eine ausreichende Durchstrahlung aufgewendet werden muss und wie lange dies dauert. Dies hängt wiederum vom sog. "Wärmedurchlasswiderstand" des Bodenbelags ab.

Jeder Bodenbelag hat einen bestimmten Wärmedurchlasswiderstand, welcher von den Wärmestrahlen überwunden werden muss. Dieser variiert nach Art und Stärke des Bodenbelags. Ob der Wärmedurchlasswiderstand eines Holzbodens im Vergleich zu anderen Werkstoffen, wie Stein, Marmor, Fliesen, Teppich etc. besonders groß oder klein ist, spielt rein heiztechnisch betrachtet keine Rolle, da die Heizleistung der Fußbodenheizung im Rahmen der Berechnung / Auslegung in jedem Fall entsprechend angepasst wird, um ausreichend Energie bereit zu stellen.

Als Bauherr können Sie sich folglich unabhängig von der Wärmeleitfähigkeit des jeweiligen Werkstoffs für einen Bodenbelag Ihrer Wahl entscheiden. Es ist in der Folge dieser Entscheidung die Aufgabe des Heizsystems mit diesen Vorgaben zu arbeiten und ausreichend Heizenergie zu entwickeln, um die jeweilige Heizlast (= den Wärmebedarf) des Raumes auch bei tiefsten Außentemperaturen zu decken.

Es ist unbestritten, dass ein Holzboden einen höheren Wärmedurchlasswiderstand als beispielsweise ein Steinboden hat und deswegen heiztechnisch ein wenig ungünstiger ist. Es ist jedoch aus unserer Sicht verfehlt, wenn man glaubt, dass man durch Wahl eines bestimmten Bodenbelags Heizenergie / -kosten in einem nennenswerten Maße sparen könne. Zum sparen von Heizenergie bieten sich in einem Baukörper andere Bereiche an. So ist es für uns beispielsweise unerklärlich, wie einige Interessenten sich über die Wärmeleitfähigkeit eines Holzbodens Gedanken machen und gleichzeitig eine Kunststoffrohr-Fußbodenheizung wünschen, obwohl Kupferrohre die Heizenergie ca. 900-fach besser leiten als Kunststoffrohre...

Wir sind deshalb abschließend der Meinung, dass Sie die Wahl Ihres Bodenbelags nicht vorrangig an dessen Wärmeleitfähigkeit, sondern vielmehr an architektonischen, ästhetischen oder anderen persönliche Erwägungen ausrichten sollten.


Im Ergebnis bleibt somit festzustellen:

Holz ist zwar de facto im Vergleich zu anderen Bodenbelägen kein guter Energieleiter. Im Rahmen der Planung der Fußbodenheizung wird dieser Umstand jedoch berücksichtigt und das Heizsystem entsprechend angepasst. Im Ergebnis kann somit ein Holzboden - wie jeder andere Bodenbelag auch - mit einer Janßen-Fußbodenheizung völlig problemlos kombiniert werden.

 

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